Nachhaltigkeit im Circulus Project bedeutet die ausgewogene Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Ziel ist es, durch ressourcenschonendes Handeln dauerhafte Lebensqualität zu ermöglichen, ohne zukünftige Generationen zu belasten. Im Zentrum steht die Frage, wie Systeme, Prozesse und Infrastrukturen so gestaltet werden können, dass sie langfristig tragfähig bleiben.
Das Circulus Project versteht Nachhaltigkeit nicht als Zusatz, sondern als grundlegende Dimension jedes Entwicklungsschritts. Dabei werden Prinzipien wie Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz, soziale Inklusion und transparente Governance fest in die Projektstrategie integriert.
Das Circulus Project verfolgt mehrere tiefgreifende Ziele zur Förderung der Nachhaltigkeit:
Die Zieldefinition erfolgt anhand messbarer Indikatoren, die sich an internationalen Standards wie den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientieren.
Damit Nachhaltigkeit im Circulus Project nicht nur Vision bleibt, sondern in jedem Schritt greifbar wird, kommt eine strategische Implementierung zum Einsatz. Diese verfolgt konkrete Handlungsfelder, darunter:
Bereits in der Planungsphase wird auf energieeffiziente Gebäude, grüne Infrastruktur und emissionsarme Mobilität gesetzt. Schlüsselkomponenten sind:
Ein zentrales Konzept ist die Verlängerung von Produktlebenszyklen und die Wiederverwendung von Materialien. Im praktischen Einsatz bedeutet das:
Nachhaltigkeit lebt von aktiven Menschen. Deshalb werden gezielt Bildungsprogramme angeboten:
Ohne gesellschaftliche Akzeptanz und Beteiligung scheitert Nachhaltigkeit. Das Circulus Project setzt deshalb auf ein kollaboratives Zusammenspiel aller lokalen Akteure. Zu den wichtigsten Stakeholdern zählen:
| Akteur | Rolle im Projekt |
|---|---|
| Bürgerinnen und Bürger | Teilnahme an Planungs- und Entscheidungsprozessen, Initiativen zur Müllvermeidung oder Urban Gardening |
| Kommunalpolitik | Rahmenbedingungen setzen, Fördermittel bereitstellen, Gesetze gestalten |
| Wirtschaft | Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken, Entwicklung grüner Technologien und Angebote |
| Wissenschaft | Forschung zu Umweltauswirkungen, Monitoring, Entwicklung innovativer Lösungen |
Diese Zusammenarbeit wird durch regionale Netzwerke und Dialogformate strukturiert, z. B. Nachhaltigkeitsräte und Quartiersforen.
Technologische Innovationen sind im Circulus Project kein Selbstzweck, sondern dienen klaren Nachhaltigkeitszielen. Besondere Relevanz haben:
Beispiel: In einem Pilotquartier im Raum Freiburg wurde durch intelligente Heizungssteuerung der Energieverbrauch von 210 auf 145 kWh/m² gesenkt. Das entspricht einer Einsparung von ca. 30 % pro Haushalt.
Transparente, datenbasierte Evaluation ist elementar für nachhaltige Entwicklung. Das Circulus Project verwendet dafür ein mehrstufiges Monitoring-System mit folgenden Komponenten:
| Indikatorgruppen | Typische Kennzahlen |
|---|---|
| Ökologie | CO₂-Emissionen pro Kopf, Anteil erneuerbarer Energien, Biodiversität im Siedlungsraum |
| Ökonomie | Anzahl lokaler nachhaltiger Unternehmen, Arbeitsplätze mit Umweltbezug, Lebenshaltungskosten |
| Soziales | Bildungsangebote zu Nachhaltigkeit, partizipative Prozesse, regionale Zufriedenheit |
| Strukturelle Umsetzung | Projektfortschritt bei Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft oder klimaneutrale Infrastruktur |
Daten werden jährlich veröffentlicht. Die Wirkungsmessung erfolgt mithilfe von Benchmark-Vergleichen etwa mit der Stadt Zürich oder dem Bad Vilbeler Modell.
Die Transformation hin zu Nachhaltigkeit ist komplex. Das Circulus Project musste verschiedene Herausforderungen meistern:
Viele nachhaltige Maßnahmen sind zunächst kostenintensiv. Fördermittel des Bundesumweltministeriums oder des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sichern Investitionen. Ergänzend werden Bürgerfonds und Genossenschaften genutzt, etwa für gemeinschaftlich finanzierte Solaranlagen.
Veränderungen stoßen oft auf Vorbehalte. Deshalb setzt Circulus auf niedrigschwellige Beteiligungsformen, z. B. „Nachhaltigkeitscafés“ oder „Klimaspaziergänge“. In Pilotprojekten wurde so die Akzeptanz für autofreie Zonen von anfänglich 42 % auf knapp 68 % gesteigert.
Die Integration smarter Systeme erfordert technisches Know-how. Kooperationen mit Hochschulen stellen das Fachwissen bereit. Parallel werden offene Standards geschaffen, damit Daten barrierefrei genutzt werden können.
Mehrere Pilotvorhaben zeigen bereits, wie Nachhaltigkeit im Alltag wirksam wird:
In diesem Stadtteilmodell wurden 350 Wohnungen nach Passivhaus-Standard errichtet. Ergänzt durch:
Die Bewohner sparen im Durchschnitt 520 Euro Energiekosten jährlich. Die CO₂-Reduktion liegt bei über 70 Tonnen im Jahr.

Ein multifunktionales Zentrum, das Reparaturdienstleistungen und DIY-Workshops kombiniert. Ziele:
Bereits im ersten Projektjahr wurden über 2000 Haushaltsgeräte instand gesetzt, rund 25 Tonnen Elektroschrott vermieden und 5 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Eine Initiative in Kooperation mit der Landwirtschaftlichen Hochschule Nürtingen:
Diese Projekte fördern Ernährungsbewusstsein, reduzieren Transportemissionen und fördern die soziale Kohäsion im Quartier.
Das Circulus Project beweist, dass Nachhaltigkeit kein abstraktes Ziel, sondern konkreter Handlungsrahmen sein kann. Durch intelligentes Design, Beteiligung und Innovation entstehen lebenswerte Räume, in denen Umwelt, Mensch und Wirtschaft harmonisch koexistieren.
JProf. Dr. Sina Leipold
University of Freiburg
Chair of Societal Transition and Circular Economy
Tennenbacher Str. 4
D- 79106 Freiburg
© 2025 by www.circulus-project.de. All rights reserved. Contact: [email protected]